Alfred Kober-Staehelin: Meine Stellung zu Bô Yin Râ

Es ist gewiss nicht üblich, dass der Buchverleger mit seinen persönlichen Ansichten und Erfahrungen an die Öffentlichkeit geht. Wenn schon dem Künstler gegenüber die Mahnung gilt, dass er schaffen, aber von seinem Schaffen nicht reden soll, so hat der Verleger in seiner viel bescheideneren Vermittlerstellung wahrhaftig allen Grund, mit seiner privaten Person hinter der verantwortungsvollen Aufgabe verborgen zu bleiben. Der Entschluss, diese mir sonst sehr zusagende Zurückhaltung aufzugeben und über meine persönliche Stellung zu dem Menschen Bô Yin Râ und seinen Werken in aller Offenheit zu berichten, beruht denn auch auf praktischer Notwendigkeit:
Die grosse Zahl von Fragen, die mir mit zunehmender Verbreitung dieser merkwürdigen Bücher von allen Seiten zugehen und ebensowohl Person und äussere Lebensumstände des Autors, wie Einzelheiten des Inhalts betreffen, lässt sich in dieser Form am besten beantworten. Dazu kommt, dass es mir an der Zeit schien, der immer üppigeren Legendenbildung  entgegenzuwirken, mit der menschliche Phantastik das äussere Leben des Mannes zu umspinnen begonnen hat, von der irrtümlichen Voraussetzung befangen, dass das wesenhafte Geheimnis echter geistiger Berufenheit sich mit unauffalliger bürgerlicher Lebensführung und Erwerbsarbeit nicht vertrage, während doch alle Erfahrung lehrt, dass das zweifellos Echte immer nur auf natürlichstem Boden wächst. Die letzte Rechtfertigung meines vom Herkommen abweichenden verlegerischen Hervortretens ist mir dabei die einmalige, jede Ausnahme begründende Aussergewöhnlichkeit des Mannes selbst und seines Werkes.

Weiterlesen im PDF